KAB Steinheim-Murr

AKTIV !

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
KAB Vortragsabend

"Die güldene Sonne"

Die Symbolik der Sonne in unterschiedlichen Kulturen:
Sonne ist Licht, Sonne ist Wärme, Sonne ist Leben. Schon Naturvölker haben die Erfahrung gemacht, dass ohne Sonne nichts wächst. Gemeindereferentin Marianne Meyer aus Weinsberg hat am vergangenen Dienstag bei der KAB Steinheim-Murr von der Bedeutung der Sonne in den verschiedenen Kulturen und Religionen berichtet.

Fr. Meyer

Zu aller Zeit und in allen Kulturen hat die Sonne durch ihre ständige Wiederkehr göttliche Qualität. Die Ägypter haben den Lauf der Sonne mit den Lebensabschnitten eines Menschen gleichgesetzt. Die Pharaonen sahen sich als direkte Abkömmlinge des Sonnengottes Re, dessen Verkörperung ein Falke ist, der, mit der Sonne auf dem Kopf, in einer Barke über den Himmel fährt, um den Menschen das Licht zu bringen, oder der Skarabäus, der die Sonne als Ball über den Himmel rollt.
Im Glauben der Israeliten war die Sonne Bild für das Antlitz Gottes. Gleichzeitig war die Sonne ein Synonym für Gerechtigkeit.
Diese beiden Symbole gehen vom Judentum ins Christentum über. Noch heute singen wir im Gottesdienst von der Sonne der Gerechtigkeit.

Fr. Meyer

Bei den Römern war der Sonnenkult einer unter vielen Kulten. Er fand besondern Eingang in die vorherrschende Staatsreligion mit Einführung des Festes „Sol invictus“, der unbesiegte Sonnengott am  25.12., dem Tag der Wintersonnenwende. Im Zuge des „Umfunktionierens“ heidnischer Bräuche wurde dieser Termin mit der Geburt der unbesiegbaren Sonne der Gerechtigkeit, also der Geburt Christi besetzt.
Unter Kaiser Konstantin wurde der Sonnenkult zurückgedrängt, das Christentum als zweite Staatsreligion anerkannt.  Konstantins  Nachfolger, Theodosius, verbot alle heidnischen Kulte, und erhob das Christentum zur alleinigen Staatsreligion.
Das Naturvolk der Inka hat ihren Herrscher, den Inka, als den Sohn der Sonne gesehen. Die Sonne selbst verehrten sie als oberste Gottheit.

Publikum

An einem bestimmten Tag im Jahr wurden die Mumien verstorbener Herrscher durch die Orte getragen. Dies sollte den Menschen Wohlstand, Glück und eine gute Ernte bringen.  Mit der Eroberung des Inkareiches durch die Spanier wurden die Mumien zerstört. Doch die Tradition der Prozession setzen die Spanier mit 14 Heiligenstatuen fort, was an heute noch übliche Prozessionen erinnert.
Bei genauem Hinsehen finden wir noch viele Spuren des Sonnenkults als umgedeutete Symbolik im Christentum. Die Sonne hat ihre Faszination bis heute nicht verloren.

Publikum

Danke

Wir bedankten uns herzlich bei Fr. Meyer mit "Sonne in Flaschen", einer weiteren angenehmen Nebenwirkung des Sonnenscheins nicht zuletzt in den Tälern der Murr und der Bottwar...

Claudia Kunz